Makabre urbane Legenden aus Wien und ganz Österreich - openthedoor.at
Zahlreiche Legenden und Mythen ranken sich um die Städte Österreichs. Wir begeben uns auf die Suche und erzählen die Schrecklichsten, Schaurigsten und Schönsten.
Die Stadt Wien blickt auf eine jahrhundertelange Geschichte zurück- von Österreich ganz zu schweigen! In dieser Zeit konnten sich einige gleichermaßen schaurige und mysteriöse Umstände ereignen- und manche sind noch gar nicht lange her. Alle haben eins gemeinsam: Sie jagen einem schon beim Lesen einen gewaltigen Schauer über den Rücken! Ganz zu schweigen davon, wenn man die unheilvollen Orte aufsucht. Und das passiert öfter als gedacht, denn sie sind überall in der Stadt Wien verteilt.
Urbane Legende - Kanalmenschen im Wiener Untergrund
Geächtete, Flüchtlinge, Kriminelle- bis zu 100 Menschen sollen um 1940 in den teilweise geheimen Gängen der Wiener Kanalisation gelebt haben. Den Erzählungen nach haben sie dort schon seit mehreren Generationen gehaust- und sich von Müll, Diebesgut und Ratten ernährt haben. Nur ein einziger Kanalarbeiter hat je einen Kanalmenschen zu Sicht bekommen, Zeichen von ihnen waren aber überall: erloschene Feuerstellen, Malereien an den Kanal-Wänden, und Stimmen sowie Lieder, die vor allem Nachts aus den Kanaldeckeln drangen. Hör also gut hin, wenn du das nächste Mal nachts in der Stadt unterwegs bist. Vielleicht kannst du der urbanen Legende selbst begegnen!
Urbane Legende - Das Bärenkreuz
Das Schloss Hundsturm im 5. Gemeindebezirk Margareten- vor knapp 200 Jahren noch von den Schlossherren bewohnt, und Ausgangspunkt für ein furchteinflößendes- und wundersames Ereignis. Zur Belustigung der Adeligen fand sich ein Wandergaukler ein; seine Hauptattraktion- ein riesiger Braunbär. Als einige Nachbarsjungen es auf die Spitze trieben und ihn über alle Maßen reizten, riss der Bär sich los und tötete seinen Herren. Er rannte durch die Straßen, bis er in eine Wohnstube eindrang. Dort schlummerte ein Säugling in seiner Krippe. Doch anstatt das Kind zu töten, leckte der Bär nur sachte über beide Hände. Ob das große Holzkreuz, das über dem Bettchen hing, etwas damit zu tun hatte? So oder so, es hängt noch heute in der Lazaristenkirche. Das Wohnhaus trägt noch heute den Namen “Zum braunen Bären”. Auch wenn sich heute wohl nur noch selten Braunbären nach Wien verirren, hat diese urbane Legende einen festen Platz in der Geschichte der Stadt.
Urbane Legende - Opfergaben für den Bau der Wiener U-Bahn
Wer sich hin und wieder in der U-Bahnstation Stephansplatz aufhält- und das passiert für Wiener und Wienerinnen nun doch nicht allzu selten- hat vielleicht bereits einen ungewöhnlichen, verwesenden Geruch wahrgenommen. Was hat es damit auf sich? Die wohl bekannteste urbane Legende der Stadt Wien erzählt, dass es sich dabei um die Überreste von Bauarbeitern handelt, die- versehentlich oder als Opfergabe, um die Stabilität der unterirdischen Bauten zu sichern- eingemauert wurden! Andere Quellen sprechen von riesigen Rattenfriedhöfen, die sich angeblich unter der Station befinden. Viel weniger furchteinflößend, aber letztendlich doch beruhigend ist der wohl eigentliche Grund für den unangenehmen Geruch. Beim Bau wurde zur Stabilisierung des sandigen Untergrunds ein biologisches Bindemittel verwendet, das sich nun langsam zersetzt.
Urbane Legende - Ein furchterregender Bunkerbewohner
Der Schauplatz- ein verwachsener, kaum mehr erinnerter Bunker im 22. Bezirk, Kagran. Als vor einigen Jahren Kinder dort spielten, hatten sie eine schaurige Begegnung: ein Soldat aus dem 2. Weltkrieg haust im Untergrund des Bunkers- mit einem Schäferhund und einer Armee von Ratten, die er um sich geschart hat! Nachdem die Kinder durch ein Loch in den dicken Betonwänden gekrochen waren, entdeckten sie ihn auf einmal im Licht ihrer Taschenlampen. Ein Moment des Horrors und der Angst ist da garantiert! Ob er heute noch dort anzutreffen ist, oder gar sein furchterregender Geist mittlerweile sein Unwesen treibt, muss man wohl selbst herausfinden.
Urbane Legende - Organdiebe an Wiener Schulen
Ein heller VW-Bus, zwei unheilvoll aussehende Männer darin, innerhalb einer Woche gesichtet vor beinahe allen Wiener Schulen. Ihre Mission: Kinder entführen und ihre Organe rauben. Gesehen scheint ihn jeder einmal zu haben, oder man kennt zumindest jemanden, der Zeuge geworden ist. Geschichten eines Mädchens in Wien-Meidling, das nur knapp einer Entführung entgangen ist, von einem Kind mit fehlender Niere im Krankenhaus, Gerüchte über ein Todesopfer: dies veranlasste nicht nur die Direktionen der Schulen, sondern sogar den Wiener Stadtschulrat dazu, Eltern und Schüler zu informieren. Die Panik stieg damit ins Unermessliche, immer mehr Geschichten über die mysteriösen Organdiebe häuften sich an. Das Zentrum ihrer Aufmerksamkeit: Wien-Landstraße, Wien-Liesing und Wien-Ottakring. Beweise, dass sich die Vorfälle wirklich ereignet haben, gibt es keine. Wer weiß aber schon, ob da nicht vielleicht etwas verschwiegen wurde?!
Urbane Legende - Horror auf der Almhütte
Diese urbane Legende hat sich nicht in Wien zugetragen, ist deshalb aber um kein bisschen weniger schaurig! In den 1970er Jahren soll eine junge Frau eine Feier auf einer Almhütte in Kärnten besucht haben. Als sie sich spät nachts auf den Nachhauseweg machen wollte und im Dunkeln zu ihrem Auto ging, hörte sie auf einmal furchteinflößende Geräusche hinter sich. In Panik stieg sie ins Auto, schlug die Türe zu und fuhr mit klopfendem Herzen nach Hause. Dort angelangt atmete sie einige Male durch und redete sich ein, sich alles nur eingebildet zu haben. Als sie jedoch die Autotür öffnete, fielen drei blutige Finger zu Boden.
Urbane Legende - Wie ein Bäcker den Angriff der Türken abwandte
Wir schreiben das Jahr 1638, mitten in der 2. Türkenbelagerung von Wien. Ein Bäckergeselle und zwei seiner Kollegen sind spät nachts noch am schuften und bereiten das Brot für die Stadtbewohner am nächsten Tag vor. Auf einmal hören sie unheimliche Geräusche: ein Schaben, Kratzen, Raunen. Sofort meldeten sie den Vorfall- und konnten dadurch das Eindringen der Türken in die Stadt verhindern. Denn was sie wirklich gehört hatten, war der Bau eines unterirdischen Tunnels, der den Belagerern den Weg hinein in die Stadt frei machen sollte. Noch heute kann man das Haus auf der Freyung, das den Namen “Zum Heidenschuss” trägt und in dem sich der glückliche Wink des Schicksals und das beherzte Reagieren des Bäckers so bezahlt gemacht haben, erkennen: am Hauszeichen, das einen säbelschwingenden Osmanen auf seinem Pferd darstellt.
Ob sich hinter den nächsten Legenden vor vielen Jahrhunderten wirklich wahre Geschichten verstecken, ist wohl der Phantasie jedes Einzelnen überlassen. Aber ganz unabhängig davon sind sie schöne- und schaurige- Mythen, die einen wichtigen Teil der Wiener Geschichte und ihren vielen Erzählungen darstellen.
Urbane Legende - Der Drache vom Kahlenberg
Im 12. Jahrhundert war der Kahlenberg noch nicht das beliebte Touristenziel, als das wir ihn heute kennen. Stattdessen hauste dort ein furchteinflößender Drache. Diesem begegneten einige Bauarbeiter, als sie Steine zum Bau einer neuen Stadthauses zu schlagen versuchten. Um ihren Auftrag trotzdem erfolgreich abschließen zu können, mussten sie sich eine List gegen das Ungetüm einfallen lassen. So bauten sie eine Falle, in der sie ein lebendes Kalb festbanden- als Köder. Als der Drache den Kopf durch die Falle zwängte, um sein Opfer erreichen zu können, war er gefangen. Später zierten seine Schuppen den Eingang des neu errichteten Hauses.
Urbane Legende - 7 lachende Nonnen
Diese urbane Legende hat sich in Salzburg zugetragen: Sieben Nonnen lebten weniger fromm, als das von einer Ordensschwester normalerweise zu erwarten wäre. Soweit, so weniger tragisch. Bis eine von ihrem Heimweg von der Andacht nicht mehr zurückkehrte. Am nächsten morgen wurde sie gefunden- tot, mit einem breiten Lachen im Gesicht. Innerhalb der nächsten Wochen wiederholte sich dieser makabre Fund noch sechs weitere Male- alle sieben Nonnen tot, mit festgefrorenem Lachen im Gesicht.
Einige Jahre später, beim Ausheben eines neuen Grabes auf dem Friedhof St. Peter, wurden die Nonnen in ihrem Grab gefunden. Das Erschreckende daran: Sie waren nicht verwest, und auf ihren Gesichtern fand sich noch immer das furchteinflößende Lachen. Als sie in ein neues Grab verlegt wurden, erschien der Teufel bei der Messe, fluchend und zeternd. Ein Mönch berichtete später, dass es der Teufel gewesen war, der die Nonnen zu Tode gekitzelt hatte.
Urbane Legende - Wenn der Teufel nachts durch die Straßen zieht
Der Schauplatz dieser urbanen Legende: Ecke Feldgasse/Mariahilferstraße in Wien. Dort zierte viele Jahrhunderte lang ein Marienbild das Straßenbild. Doch welche Geschichte steckte dahinter?
Jede Nacht um Punkt 12 fuhr der Teufel in seinem Wagen an diesem Straßenzug vorbei. Es war allgemein bekannt, dass man sich davor in acht nehmen sollte: wer den Teufel erblickte, war dem Tod geweiht. Doch die Tochter eines Fiakers konnte es nicht lassen. Ihre Neugierde war zu groß, und so blickte sie aus ihrem Fenster, als sie das Rattern des Teufelswagens vernahm. Doch sofort traf sie die Ohrfeige des Teufels. Sie stürzte tot aus dem Fenster. Als sie am nächsten Morgen gefunden wurde, trug sie noch den schwarzen Abdruck der Hand des Teufels auf der Wange. Daraufhin wurde das Fenster zugemauert und ein Marienbild an die Stelle gemalt. Von diesem Moment an hatte der Spuk ein Ende.