Escape Room Geschichte - Wie sind Escape Rooms entstanden?
Wie sind Escape Rooms entstanden und woher kommt der "Trend" zum Flüchten? Wir verraten es euch in diesem Blog.
Die Entstehung von Fluchträumen
Die Grundidee, sich durch das Lösen von Rätseln aus einem Raum befreien zu müssen, hat ihren Ursprung nicht im realen Leben, sondern in sogenannten “Point-and-Klick” Computerspielen. Diese kamen in den 80er Jahren erstmals auf, und entwickelten sich dann immer weiter. Ganz am Anfang standen hier noch textbasierte Formate wie “Behind Closed Doors”, die bekanntesten waren in den darauf folgenden Jahren dann aber visuelle Browserspiele. Darunter ist das von Jan Albartus entwickelte Online-Spiel “Mystery of Time and Space”, was schon über 20 Räume verfügte, aus denen man sich den Weg frei rätseln musste. Hier kannst du einen Blick ins Spiel werfen und es einmal selbst ausprobieren MOTAS - Mystery Of Time And Space . Wohl auch heute noch am bekanntesten- und ziemlich knifflig- ist ”Crimson Room” aus dem Jahr 2004: Das Spiel, das dann auch den Anstoß brachte, Escape Games in die Realität umzusetzen. Lust auf eine Herausforderung?: Crimson Room - Adventure
Die Geschichte des Fluchtraums
Die ursprüngliche Idee entstand, wenig erstaunlich, in Asien! Takao Kato schaute einer Freundin beim Spielen eines solchen Point-and-Click Escape Rooms zu- und stellte sich die Frage, warum man dieses Prinzip nicht ins Leben abseits des Computerbildschirms übertragen könnte. Gesagt getan, und so gründete er 2007 seine Firma SCARP. Doch was vielleicht überraschend ist: Die ersten veranstalteten Events waren riesig und fanden nicht in fixen Escape Room Locations statt, so wie wir das heute kennen. Stattdessen konnten zwischen 150 und 1000 Spielbegeisterte teilnehmen, und sich ihren Weg aus verlassenen Fabrikgebäuden, Krankenhäusern, Freizeitparks oder Sportstadien freispielen. Doch die Art der Spiels, wie wir es heute kennen, ließ nicht lange auf sich warten. 2010 folgte in Kyoto, Japan, der erste permanente Fluchtraum für kleinere Gruppen, ebenfalls von der Firma SCARP betrieben. Hier beginnt nun die (Erfolgs-) Geschichte der Escape Rooms so richtig. Sie breiteten sich wie ein Lauffeuer über ganz Asien aus. Wenig überraschend, das Spielprinzip bei so vielen Menschen Anklang fand!
Die Geschichte von Escape Rooms
Doch der Siegeszug der Escape Games ließ auch in Europa nicht lange auf sich warten. Attila Gyurkovics, ein Ungar, beansprucht ebenfalls für sich, die zündende Idee für ein reales Escape Game gehabt zu haben- auch er wurde von den Online-Spielen inspiriert. Ob das stimmt oder er doch schon von seinen japanischen Vorreitern gehört hatte, ist ungeklärt. Er gründete 2011 schließlich den ersten Escape Room Europas, “Parapark” in Budapest. Innerhalb kürzester Zeit taten viele es ihm nach, was Budapest für einige Jahre zur europäischen “Escape-Room-Hauptstadt” macht. Die Tunnel im Untergrund sowie die vielen leerstehenden Gebäude boten dafür den perfekten Nährboden. Bald entwickelte sich sogar eine Art “Fluchtraum-Tourismus”: Menschen, die nur nach Budapest kamen, um die Escape Rooms dort zu erleben. Sicher nicht der schlechteste Grund, um zu reisen!
Der Beginn von Live Escape Games im deutschsprachigen Raum erinnert etwas an die japanischen Anfänge. 2011 experimentierte Machina eX, eine Performance Gruppe, mit ihrem interaktiven Theaterstück “15.000 Gray”. Der erste typische Fluchtraum, “HintQuest” entstand kurze Zeit später, nämlich 2013, in München. Von nun an stiegen die Zahlen der Anbieter und Spiele in Europa und der ganzen Welt exponentiell an. Denn die Nachfrage ist groß! Immer mehr Menschen hörten von dieser neuartigen Freizeitbeschäftigung, und ließen es sich nicht nehmen, es auch mal selbst auszuprobieren.
Aber nicht nur die Menge des Angebots nahm zu. In den letzten Jahren gab es unzählige neue Entwicklungen in der Escape Room Scene. Wo am Anfang noch beinahe provisorisch wirkende Räume mit Schlüsseln und Zahlencodes ausgestattet wurden, sind die gestalterischen und technischen Finessen heute beinahe unbegrenzt. In einem guten Escape Room bekommt ihr damit wirklich das Gefühl, in eine fremde Welt einzutauchen. Besonders in den letzten Jahren wird der technische Aspekt immer wichtiger: manche Escape Rooms haben bereits Virtual Reality und andere Multimedia-Aspekte eingebaut. Andere sind “fahrbar”, in Bussen oder Anhängern, oder sogar in Koffern flexibel einsetzbar- der Spielleiter reist dabei mit. Außerdem werden Tischspiele und DIY- Escape Rooms immer beliebter. Und was besonders bemerkenswert ist: trotz den unglaublichen Fortschritten bewegen sich Escape Room Trends auch wieder zu den Anfängen zurück. Es gibt nun wieder Spiele, die mit vielen Mitspielern, als einmalige Events an besonderen Locations und mit kostümierten Schauspielern, abgehalten werden. Dies gleicht dann beinahe einem Festival, und auch das Ende ist noch ganz offen. Die Spieler und Spielerinnen können es also ganz aktiv mitbestimmen! Und das sind doch wieder ganz deutliche Parallelen zu den ersten Live Escape Room Projekten von SCARP in Japan oder Machina eX in Deutschland. Einen ganzen Artikel zu den neuesten Trends in der Escape Room Szene findest du unter Trends in der Escape Room-Branche 2020